19.06.2023 Saint-Nazaire-en-Royans – Annecy

Rike schreibt heute:

Unser Womo Reiseführer schlägt gleich mehrere Plätze in der Nähe von Annecy vor. Da wir es nett finden, mit dem Rad in eine Stadt zu fahren – die Parkplatzsuche mit einem Womo ist immer weniger erfreulich – suchen wir uns einen Platz aus, der 11 km von Annecy entfernt ist und direkt am Fahrradweg um den See liegt.

Wir checken ein und zahlen die stattliche Summe von 74 Euro für zwei Nächte. Nun denn, kann man ja mal machen … wir erwarten dann zumindest eine nette Anlage. Der nette junge Mann von der Rezeption zeigt uns einen Platz mit Schatten. Der ist das wichtigste Kriterium für uns für einen Stellplatz schon die ganze Reise über. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf die Berge und ein Stückchen See. Sehr nett! Beim Besuch der Sanitäranlagen sind wir jedoch entsetzt: alt (wäre ja o.k.) aber verdreckt und ungepflegt. Während der 2 Übernachtungen nicht einmal geputzt. Der schlechteste und bei weitem teuerste Platz auf dieser Reise. Schade.

Außerdem fliegt ständig der Strom raus. Wie sich dann viel später rausstellt gibt es nur 6 Ampere. Links und rechts von uns sind jeweils Menschen aus UK, die sich rührend um unsere Stromversorgung kümmern. Das kann man vom Manager des Platzes nicht sagen.

(Erklärung von Hans: 6 Ampere x 230 Volt = 1.380 Watt. Beim Wasserkocher mit seinen 1.000 Watt fliegt die Sicherung raus. Der Manager meint lakonisch, sei halt alles alt. Er will eine 10 A Sicherung besorgen. Ich gehe morgens in der Rezeption für uns 2 Kaffee und 1 Baguette kaufen zahle 8.50 €, hätte aber erwartet, daß er die Kaffees spendiert, weil ja die Sicherung immer noch nicht geht. Ich zahle erstmal. Als Mittags die Sicherung immer noch nicht da ist, gehe ich in die Rezeption und teile ihm unseren Frust und den schlechten Service mittels Google Übersetzung mit. Er greift in die Hosentasche und zieht die 10 A Sicherung hervor. Keine Entschuldigung oder dergleichen. Ich habe die Nase voll und will den Strompreis von 6 € !!! pro Nacht zurück. Er erstattet mir eine Nacht.)

Egal. Um den Platz herum gibt es viele schon abgeerntete Felder, also viel Auslauf für die Hunde. Den die aber nur wenig genießen, es ist ihnen zu heiß und zu schwül.

Wir schwingen uns dann morgens auf die Räder und fahren den sehr schönen Fahrradweg nach Annecy. (Hans: der Weg folgt einer alten Bahntrasse, was wir aus Solingen gut kennen.) Ein großer Teil des Weges geht am See vorbei. Wir kommen im Hafen an und gehen von da aus in die Altstadt. Das ist die erste Stadt in Frankreich, die wir besuchen, die den Beinamen Venedig ein wenig verdient. Eine beeindruckende Altstadt, und Markt ist auch noch. Und der Touristenstrom ist durchaus noch verträglich- wie überall wo wir waren. Ist eben noch kein Juli.

Wir bummeln durch die Straßen und über den Markt und sind erstaunt über die Preise. Alles sehr teuer. z.B. ein Kilo Kirschen zwischen 9 und 14,90 Euro.

Wir genießen die Rückfahrt am See.

Abends trinken wir noch einen Aperol am See. Der hat es in sich. Wie gut, daß es mit den Rädern nur 7 Minuten bis zum Womo über den Fahrradweg sind.