22.09.2021 Riano -> Potes

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Riano bietet in der Morgensonne nochmal ein ganz anderes Panorama.

Wir verlassen diesen schönen Ort, um nach Potes zu fahren. Auf der Grundlage unserer bescheidenen Erfahrungen würde ich, obwohl ich ja fern von Superlativen rede, als spektakulär bezeichnen. Wir fahren bei etwas Sonnenschein los. Die gut zu befahrene Straße, die nur selten etwas enger wird, aber 2spurig bleibt, windet sich in vielen Serpentinen die Berge hoch – zunächst durch tiefe Schluchten immer entlang eines Wildwassers. Später dann viel höher geht es über weite Almen mit hunderten, oder sind es tausende, freilaufender Rindviecher, und auch etliche Pferdeherden sind darunter. Nirgends Zäune. Ab und an Bauern mit Viehanhängern am Straßenrand. Längst befinden wir uns über der Baumgrenze. Leider hat es sich bewölkt. Schließlich erreichen wir die Wolken und dann den Pass San Glorio. Wir bleiben kurz stehen, ich steige aus und gleich wieder ein: dicke Suppe und 6°.

Auf der anderen Passseite geht’s natürlich wieder bergab. Das haben Pässe so an sich. Ich muß gleich wieder scharf bremsen, denn vor uns lecken 3 junge Kühe begierig etwas von unserer Straßenseite auf. Auch als ich langsam näher heranfahre, interessiert oder gar ängstigt sie das keineswegs. Ich fahre auf der Gegenspur langsam um sie herum, wobei doch eine den Kopf hebt und mit ihren Hörner bedenklich nahe an das Womo kommt. Laß stecken Kuh, Stierkämpfe sind out.

Nun windet sich die Straße wieder bergab. Schön, daß überhaupt kein Verkehr ist. Wir sind wirklich fast die einzigen auf dieser Strecke. Das macht sehr entspanntes fahren. Die Wolken verziehen sich und die Sonne bleibt immer länger da. Wie zumeist nach Passen oder auch längeren Tunneln ist auf der anderen Seite anderes Wetter – so auch hier.

Ich fahre und Rike meint zwischendrin, es gehe grade doch ziemlich weit und tief und bedenklich hinunter an ihrer Seite, ich möge bitte auf der Straße bleiben!

Wir sind noch ein paar km vor Potes, da kommt uns auf der Gegenspur doch tatsächlich eine Kehrmaschine entgegen und reinigt bergauf den Fahrbahnrand ???  Rike meint etwas süffisant: Der Typ hat ja einen Traumjob!

Wir kommen in Potes an und erleben Kontrastprogramm, denn hier wuselt es vergleichsweise mit vielen Autos und Menschen. Ein Parkplatz ist nicht in Sicht. Daher fahren wir durch direkt zum Campingplatz La Viorna.