21.09.2021 Riano

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Wir sehen ein kleines Dorf am See, dahinter hohe Berge. Wir haben beide sofort die Assoziation eines norwegischen Fjordes. Wir fahren zum Platz, der ein wenig auf einem Berg über dem Dorf liegt mit guter Aussicht auf den Stausee, die gegenüberliegenden hohen Berge und das Dorf.

Zunächst treffen wir auf https://holacampingriano.wixsite.com/campingriano ein Paar mit einem Womo mit einem Kieler Kennzeichen. Moin. Moin. Seit vielen Tagen die ersten Deutschen. Ansonsten meist Niederländer, Spanier und ein paar Franzosen. Die beiden dürften noch ein wenig älter sein als wir. Wir kommen ins Gespräch und auf die Frage, wie lange sie denn unterwegs sind, kommt 9! Jahre. Sie haben ihre Wohnung in Kiel verkauft, sich ein Womo gekauft und sind seit der Zeit ständig unterwegs. Waren schon überall auf diesem Kontinent, u.a. bis in die Mongolei.

Selten zieht es sie nach Kiel, dann ist das Enkelkind schon wieder ein Riesenstück gewachsen. Ihr scheint das nichts zu machen, er sieht dabei schon ein bisschen traurig aus. Hypothesenbildung von Paartherapeuten: Hans vermutet, es ist sein Sohn und Enkelkind; 2. späte Ehe. Who knows? Ein paar Kisten mit persönlichen Dingen stünden im Keller seines! Sohnes. Entfernungen haben sich für sie relativiert, sie wollen mal eben nach Madrid (4 Stunden) weil ihr Handy kaputt ist und es niemand in den bisherigen Kleinstädten in Stand setzen konnte.

Wir reden abends darüber. Das wäre nix für uns. Ohne Familie, Enkel, Freunde und unser Häuschen in der Bauermannskulle – das können wir uns nicht vorstellen.

Wir parken das Womo, richten uns ein und gehen auf den Mirador über uns und auf noch einen zweiten daneben. Es bleibt beim Wow: Was für eine Landschaft – die Bilder sprechen für sich!

Dann gehen wir in das Dorf. Wir vermuten, dass es erst nach dem Anlegen des Stausees gebaut wurde. Nur eine alte Kirche, die jetzt ein Museum beherbergt und erhöht liegt und noch eine romanische Kapelle sind definitiv älter als der See. Der See ist riesig, es gibt Schiffsverkehr, Motorsport usw., wobei man an den Uferrändern erkennen kann, daß ihm gut über 10m Wasserhöhe fehlen. Weiter hinten gibt es riesige Flächen in den Seitentälern, die zur Zeit trocken liegen.

Abends haben wir keine Lust zu kochen und gehen in das Restaurant auf dem Platz. Wir erwarten eher Pommes Buden Essen. Weit gefehlt. Salat mit Mango, Walnüssen, Gruyère und Rosinen (die Hans essen muß). Dazu ein Burger mit Rind aus dem Ort und Käse von nebenan. Ein Glas Weißwein und ein Glas Rotwein und die Rechnung liegt bei 22 Euro. Nein, sie haben nichts vergessen.

Dann ist es wirklich schattig und wir machen im Womo die Heizung an.