10.06.2022 Pont Aven

Rikes Zwischenbericht:

Das Womo macht seit einigen Tagen ein komisches Geräusch, kaum zu beschreiben, jedenfalls ein technisches Geräusch. Mal kurz nachdem wir losgefahren sind, eine Straße mit 15 % bergrunter, dann nach einem nicht so einfachen hinundher Rangieren,aber auf einer Strecken von mehreren 100 km kein Ton. Kein Ton. Da das Geräusch aus dem Motorraum zu kommen scheint, steigen wir aus, aber von Draußen hört man merkwürdigerweise gar nichts. Hans meint, es müßte der Ventilator von der Motorkühlung sein und weigert sich eine Werkstatt zu konsultieren. Ich frage mich, warum die Motorkühlung schon nach 3 Minuten so einen Krach macht und nach 3 Stunden Fahrt nicht. Nach Verlassen des Camping Abers gibt es erneut einen „höllischen“  Lärm. Ich steige nochmals aus, aber wieder von Draußen nichts zu hören. Als ich wieder einsteige, bemerke ich, daß das Geräusch nicht von unten aus dem Motorbereich kommt, sondern von oben aus den Stauklappen. Hans macht die Klappen vom Stauraum oberhalb der Frontsitze auf und zieht aus einer der Aufbewahrungskisten das Corpus delicti: einen elektrischen Dosenöffner, der sich offenbar bei bestimmten Fahrzeugbewegungen von selbst anstellt. Hans hält verwundert den immer noch routierenden Dosenöffner in der Hand und wir kriegen einen ziemlichen Lachanfall.

Ich bin erleichtert, weil ich immer schon gedacht habe, dieses Womo mit seinen vielen bisherigen leichten Macken im Aufbauteil würde vom Fahrzeug her total zuverlässig sein. Wir sind halt langjährige Renaultfahrer.

Pont Aven: Kennt wahrscheinlich jeder – das Dorf der Maler. Hier lebte u.a. Paul Gaugin und gründete die École de Pont-Aven bevor er in die Südsee migrierte.

Auf der Weiterfahrt haben wir schlechtes Wetter vom Fisselregen bis zum Wolkenbruch, so daß wir keine weiteren Abstecher machen, sondern durchfahren bis Vannes. Habe ich ausgewählt, weil es samstags dort einen großen Wochenmarkt gibt und mir genau danach ist.

Den www.vannes-camping.com habe ich ausgesucht, weil man von dort in 15 Min. mit dem Fahrrad in der Innenstadt ist. Hans telefoniert, um sicherzugehen, daß auch etwas frei ist. Das Telefonat gestaltet sich kompliziert, obwohl Hans ein erstaunlich gutes Englisch von sich gibt. Er sagt, die Rezeptionistin wirke ziemlich verpeilt. Der dem Campingplatz vorgelagerte Stellplatz ist voll belegt, als wir ankommen. Wir checken also bei der Rezeption ein. Im Unterschied zum morgendlichen Telefonat ist alles easy und genug Plätze frei. Es bleibt der Eindruck zurück, daß man auf etlichen Plätzen keine Gäste für nur 1-2 Übernachtungen haben will, ohne sich zu trauen, das offen zu kommunizieren. Der Platz wirbt mit 4 Sternen, wird dem aber leider in keiner Weise gerecht.

Abends gehen wir zum Segelhafen, setzen uns in ein Hafen-Resto und trinken zum 2. Mal auf dieser Reise einen Aperol Spritz. Sehr nett.

Hans trägt nach:

Das vorletzte Foto: Es gibt Stellplätze, die wir bisher so nicht kannten. Gehören der Kette Camping Car. Am Eingang gibt es Automaten, an denen nicht nur wir aufgrund der komplexen Menüführung scheitern, man muß auch seinen halben Lebenslauf eingeben und wer keine Mail Adresse hat, kommt sowieso nicht weiter. Man kann auch nur eine Übernachtung für 11,50 € buchen – Parkgebühr ist nicht vorgesehen. Ich lasse es und wir machen die Einfahrt zur Ausfahrt, fahren die Zufahrtsstraße wieder etwas zurück und sehen, daß es dort in Länge und Breite kostenlose Parkbuchten für Womos gibt.

Das letzte Foto zeigt Rike etwas in Abwehrstellung. Sie wollte nicht, daß ich ihre Nase ablichte. Die hatte beim gestrigen Essen im Resto am Hafen etwas ungeschützt durch die Sonne gelitten.