
31.05.2024 Kukkola – Polarkreis – Pajala
Wir fahren heute auf der Route 99 gen Norden. Zunächst wollen wir uns die Kirche in Övertornea anschauen. Dazu kommt es aber leider nicht, weil uns die Küsterin am Eingang bittet, in einer Stunde wiederzukommen, weil man gerade eine Beerdigung vorbereite. Zunächst hatte sie uns für Angehörige gehalten. Am Altar steht der Sarg, vor dem Eingang der Sargwagen. Wir belassen es dabei und gehen um die Kirche herum und über den Friedhof.
Nächste Station die Stromschnellen am Kattilakoski. Der Reiseführer meint, es mache Spaß über die Felsen am Fluß zu hüpfen. Aber auch das müssen wir uns verkneifen, weil der Wasserstand des Flusses viel zu hoch ist – Schneeschmelze! Wir gehen zum Restaurant und setzen uns erstmal auf die Stufen zur Terasse und genießen die Sonne. Ein junger Mann erscheint, um uns zu sagen, daß man erst in 45 Min. öffnen würde. In Anbetracht der Tatsache, daß so gut wie niemand auf dieser Strecke unterwegs ist und wir weit und breit die einzigen Touris sind …
Immerhin gibt es auf den Info Tafeln einen ersten Hinweis und Vorgeschmack auf den Polarkreis – ich bin gespannt. Dann ist er da – der Polarkreis, ein paar Schilder, Info-Tafeln und eine Pommesbude. Das ist es. Ich steige aus, mache Fotos, würdige im Stillen diesen magischen Ort neben der Pommesbude und weiter geht’s.
Kurz vor Pajala biegen wir in Kengis nochmal von der Straße ab, um mit den Hunden eine Runde zu drehen. Durch üppige Frühlingswiesen geht es am Fluß entlang, oberhalb wild mit Stromschnellen, unterhalb etwas ruhiger, wo ein Angler mit Fliegenfischerei sein Glück versucht. Wir grüßen uns mit Handzeichen, dann schwingt er schon wieder seine Angel zum nächsten Flug.
Wir kommen in Pajala beim Camp Route 99 an. Der Chef in der Rezeption, ein Hüne von Nordmann mit Bartzopf, überläßt uns die Platzwahl und wir entscheiden uns für den Waldrand mit Seeblick. Rike meint, der Blick genau an diesem Platz erinnere sie an die Solinger Talsperra. Ich gebe ihr Recht. Hat was.
Es ziehen am Abend Wolken auf und es gibt ein paar Donnerschläge und dann ist der Spuk auch schon wieder vorbei und die tiefliegende Sonne, die nun für uns und für einige Zeit nicht mehr untergehen wird, erläuchtet auf magische Weise den Wald.