
2024-I Schweden-Norwegen-Nachlese
Schweden – Norwegen – Schweden
von Rike
Es war eine fantastische Reise. Das verdanken wir auch dem blauen Himmel, der Sonne und den meist angenehmen Temperaturen.
Ich hatte, seit Hans auf die Lofoten wollte, immer Bedenken. Lange Fahrten mit unseren Rücken, kaltes Wetter, Regen auf den Lofoten, etc. Ja, die Fahrt ist lang, insgesamt kommen wir von Solingen nach Solingen auf 7.350 km. Wenn man sich Zeit läßt und damit meine ich mind. fünf Wochen, geht das aber sehr gut, und wir hatten 7 Wochen Zeit. Dann hat man auch noch genug Muße, um sich vieles unterwegs anzuschauen, zu wandern, Ausflüge zu machen und vieles mehr.
Und dann müssen an dieser Stelle die E 45, der sogenannte Inlandsvägen, und die E4, die Küstenstraße, erwähnt werden. Beide gehen von N nach S oder eben umgekehrt. Wir sind die E4 hoch bis zur finnischen Grenze gefahren. Von Stockholm mal abgesehen, waren wir oft allein unterwegs. Beim Inlandsvägen war es genauso. Erst im Süden, ungefähr nach den großen Seen, gab es Verkehr. In Deutschland kann man sich das nicht vorstellen. Aber Schweden hat ja auch wenig Einwohner und das bei diesem großen Land. Der Nachteil ist: wenn man lange geradeaus mit 80 fährt (manchmal darf man auch 90 oder 100, selten 110) muß man sich arg konzentrieren. Speziell auf dem Inlandsvägen sieht man dann auch schon mal in den Wäldern im Trockenholz Elche oder Trolle oder was auch immer.
Bis auf 3 Ausnahmen waren alle Stell- und Campingplätze einfach nur nett. Sowohl in Schweden, als auch in Norwegen, gab es immer nette Aufenthaltshäuschen mit einer volleinerichteten Küche für die Menschen, die mit Zelt unterwegs waren. Teilweise sind sie wie die gute Stube eingerichtet.
Wir haben nur freundliche Begegnungen gehabt. Ich weiß nicht, woran es liegt, vielleicht einfach nur an den wenigen Menschen pro km², in beiden Ländern ist alles sehr viel entspannter und freundlicher. Z. B. fragte ich in einem Supermarkt nach Senseo-Kaffeepads (gibt es nicht, mitnehmen!) Ich hatte dann gleich 3 Jungs, die alles versuchten, um die aufzutreiben.
Schwätzchen waren immerzu möglich. Englisch sollte man können, nicht nur der alte Schwede und Norweger spricht manchmal Deutsch.
Die einzig blöde Erfahrung haben wir auf den Lofoten gemacht. Unser Womo zeigte die Fehlermeldung „Abgassystem überprüfen“ und keine Werkstatt wollte helfen. Dabei wollten wir doch nur, daß sie unser Womo an das Diagnosegerät hängen, das dauert 10 Minuten und es wäre klar gewesen, ob wir in Ruhe weiterfahren können. Auch der nette Chef vom Sildpollnes Sjøcamping konnte mit seinen Beziehungen nichts für uns erreichen. Erst auf dem Festland haben wir eine Werkstatt mit einem netten jungen Besitzer gefunden, der uns weitergeholfen hat (es war nur die Fehlermeldung und sonst nichts) und wir konnten weiterfahren.
Auch der ADAC war absolut nicht hilfreich, unser Telefonat begann mit der Aussage: wenn sie in Norwegen sind, können wir nichts für sie tun. Allenfalls ein liegengebliebenes Womo abschleppen zur nächsten Werkstatt. Die Frage, wie wir im Ernstfall mit 2 Hunden nach Hause kommen würden, hat uns schon 2 Tagen sehr beschäftigt.
Mit Nele mußten wir in Norwegen zum Tierarzt. Sie hatte über 4 Tage heftige Verdauungsprobleme, Wir haben gleich nach unserem Telefonat einen Termin am gleichen Tag bekommen, war allerdings der teuerste Tierarztbesuch ever.
Ich hatte mir den hohen Norden noch sehr viel einsamer vorgestellt. Natürlich fährt man lange ausschließlich nur durch die Natur, aber immer ist wieder eine „Tanka“ oder ein „Landhandel“ erreichbar, also alles ganz entspannt. Telefonieren geht überall, also keine Sorge vor einsamen Wanderungen.
Ja, es war eine traumhafte Reise. Wir werden sicherlich noch mal nach Schweden fahren und Süd-Norwegen ist auch bald „dran“. Aber diese Reise werden wir nicht nochmal machen, sie lässt sich mit Sicherheit nicht toppen und soll so einmalig schön in der Erinnerung bleiben, wie sie war.