19.09.2021 Boca del Infierno

Ein Morgenblick ins Tal: auf der Wiese vor uns lila Herbstzeitlose.

Dann an den gegenüberliegenden Berghängen kommen Regenschauer runter und die Morgensonne zaubert einen dicken Regenbogen.

Heute wollen wir den Höllenschlund erkunden. Um es vorweg zu sagen – im Nachhinein erschließt sich uns dieser dramatisch klingende Name nicht wirklich. Aber eins nach dem anderen:

Vom Campingplatz aus führt die Straße noch weiter ins Tal hinein. Allerdings ist sie für ein Womo ziemlich holprig und dazu fast durchgehend einspurig mit wenig Ausweichmöglichkeiten – so die Reisebeschreibungen anderer. Wir lassen daher das Womo stehen und nehmen unsere Räder. Zunächst geht es die Zufahrtsstraße zum Campingplatz hinunter zur Talstraße. Die fahren wir nun ca. 400 Höhenmeter hinauf und 15 km weit ins Tal hinein. Es ist Sonntag. Daher überholen uns ab und zu Autos mit Sonntagsausflüglern – weiß der Geier (sie fliegen immer wieder über uns her) wo die in dieser einsamen Gegend alle herkommen.

Je weiter und höher wir kommen, desto kühler wird die Luft, ab und an nieselt es auch mal. Wir wollen schon fast umkehren, da haben wir Glück für ein kleines Schauspiel: Almabtrieb – Ein Bauer mit Kollegen und Hütehunden überholt uns und wie auf ein Kommando beginnen die Kühe, die unter uns am Flußbett und oberhalb an den Berghängen grasen, innezuhalten und schließlich auf Pfaden bergab ins Tal zu wandern. Es müssen hunderte sein, die nun hintereinander alle gemeinsam auf ein bestimmtes Ziel zusteuern. Überall von den Berghängen machen sich weitere Kühe auf den Weg. Wiederum einige wenige scheint dieser massenhafte Aufbruch kalt zu lassen – sie grasen ungestört weiter vor sich hin. Fotografisch ist das alles leider kaum in seiner Dynamik festzuhalten. Aber wir haben ein paar Handy-Videos gemacht. Vielleicht schneide ich daraus einen kleinen Film und stelle ihn auf meinen YouTubeKanal.

Als wir genug haben von dieser wundersamen Aktion fahren wir wieder talwärts zum unserem Womo.