07.09.2021 Schweiz -> Frankreich

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Wir verlassen den Neuenburgersee und entschließen uns, Richtung Frankreich nicht die Autobahn zu nehmen – wir haben ja Zeit! Ziel ist heute Petit Condal mit dem Campingplatz Terre Ferme, den uns Inge und E.O. empfohlen haben.

Fährt man nicht die Autobahnen, hat man mehr Eindrücke von den Landschaften.  Wir fahren erst durch das Schweizer Jura ins französische Jura hinüber. Rike sagt: Was eine sanfte Gegend! Das trifft es.

Der Grenzübergang ist auf beiden Seiten unbemannt. Niemand hält uns auf!

Drama: Rike hat ihren Badeanzug vergessen einzupacken. Wir kommen durch Lons.  Da gibt es ein Einkaufszentrum. Mit einem dieser Super-Hyper-Mega-Supermachés. Alles scheint da, aber kein Badeanzug. Rike kauft eine Flasche Frischmilch. Ich frage einen Regaleinräumer, ob sie Byrrh haben. Zunächst versteht er Bier. Weiß dann aber, was ich meine. Er ruft: „collègue, où est le byrrh?“ Der kommt um die Ecke geflitzt und zeigt in das Regal vor uns – wir stehen genau davor. Wir müssen alle Drei grinsen. Zum Glück bin ich in meinem Umfeld der einzige, der Byrrh mag.

Eine Straße weiter ist ein Intersport. Mist, der hat noch 1h Mittagspause. Rike will schon frustriert weiterfahren. Ich meine, laß uns eine Brotzeit machen, wir haben doch Zeit. Intersport hat einen Badeanzug für Rike. Der Ortswechsel ist gerettet.

Während Rike eine Strecke fährt, schaue ich mal kurz ins Solinger Tageblatt, Online Version auf dem Handy, und lese eine Notiz über und von Juli Zeh – sie spricht mir aus dem Herzen.

Wir sind da:

Der Campingplatz gehört einem niederländischen Paar, entsprechend sind außer uns nur Holländer da. Wir bekommen einen schönen Platz in der ersten Reihe mit Blick ins kleine Tal. Vor uns auch ein Teich mit lärmenden Gänsen und einer kleinen Ente, die alle anderen übertönt: Quak, quak, quak. Hühner laufen zwischen den Womos herum. Vorne am Hauptgebäude eine Wiese mit dem Esel Mozart und 3 Schafen  – 4 sind immer gemeinsam unterwegs. In der Scheune alte Bauernutensilien, 1 Tisch, 4 Stühle, ein Kühlschrank mit regionalem Weißwein und ein Regal mit Rotwein von der Rhone, nahe bei Carpantras und Malaucene. Die Gegend kennen wir auch. Rotweincuvee aus Grenache und Syrah, so mag ich es.

Abends:

Sie lauscht verträumt und sagt: Wie schön – die Grillen.
Er: Ich riech nichts.

Wir grillen auch. Kosten den Wein. Hängen die Lichterkette von Janine und Jonas auf und bestaunen den Sternenhimmel.