05.06.2024 Evernes – Sildpollnes Sjøcamp (Lofoten)

Wir frühstücken draußen unter den Birken. Ich komme mit der Womo Fahrerin daneben ins Gespräch. Sie kommen grade von den Lofoten. Ich gebe wieder, was die Holländer vor ein paar Tagen gesagt hatten, die Lofoten seien ziemlich Womo voll. Sie schaut erstaunt und meint, das hätten sie überhaupt nicht so erlebt. Sie hätten halt Pech mit dem Wetter gehabt, weil sehr viel Regen.

Wir fahren zunächst auf die andere Seite der Bucht. Dort weist der Womo Führer auf ein Denkmal hin. Auf dem Wegweiser steht „Kriegsminne“. Ich googel, was „Minne“ heißt: „Erinnerung“. Hier geht es um die Schlacht von Narvik. Die Deutschen und die Aliierten, jeder wollte über Narvik einen Zugang zum schwedischen Erz haben. Es gibt noch Bunker-Reste und das Denkmal.

Unsere Route führt uns zunächst nach Harstad, weil der Womo Reiseführer meint, es sei das kulturelle Zentrum Nordnorwegens. Wir nähern uns der Stadt und sie entpuppt sich als eine Großbaustelle ähnlich wie Kiruna. Abartig hässlich. Wir parken kurz am Hafen, und ich gehe mal zum nächstgelegenen Bankautomaten. Dann nichts wie weg hier. Das war nichts.

Wir fahren zur Fähre von Refsnes und sind begeistert von der Natur. Berge, Seen oder bereits das Meer. Das alles in unglaublichen Farben. Siehe Fotos.

Als wir am Fährhafen ankommen, legt sie gerade ab. In 1 h ist sie wieder da. Wir machen eine Brotzeit und gehen mit den Hunden eine Runde.

Wir fahren auf die Fähre und uns ist unklar, wie bezahlt wird. Ein Mitarbeiter winkt, wir sollten langsam auf ihn zufahren, wobei er offenbar unser Nummernschild scannt. Ich zeige ihm meine EPASS24 App und er gibt mir den OK Daumen. Aha, offenbar werden inzwischen, ich habe nachgelesen, nicht nur die Maut-Straßen-Brücken-Tunnel-Gebühren* darüber bezahlt, sondern auch die meisten Fähren. (* Norwegen erhebt die solange, bis der Bau refinanziert ist.) Wer keine App und damit eine Registrierung hat, bekommt eine Rechnung nach Hause. Bei uns wird von der Kreditkarte abgebucht – mal sehen, wie das klappt.

Die Überfahrt dauert ca. 1/2 h. Rike will mal nach oben aufs Deck gehen. Ich bleibe im Womo. Momo jammert und zittert, wohl wegen dem Dröhnen des Schiffes. Ich setze sie auf den Beifahrersitz und abrupt ist sie in einem anderen, einem interessierten Beobachtermodus. Kluger Hund.

Unser Ziel heute ist erneut eine Empfehlung von Inge und E.-O.- Sildpollnes Sjøcamp, und damit erreichen wir das Gebiet der Lofoten. Die Anreise ist, und wie die meisten von Euch wissen, ich neige nicht zu Superlativen, einfach grandios: steile Berge, Wasser, Rike und ich haben beide das Gefühl wir reisen durchs Schweizer Hochgebirge, dabei bewegen wir uns doch auf Meeresniveau.

Am Sjøcamp angekommen, sehen wir einen der schönsten Campingplätze, die wir je kennengelernt haben. Eine nette Norwegerin in der Rezeption erklärt uns die Gepflogenheiten und die Einrichtung. Den Platz können wir uns aussuchen. Der Campingplatz besteht aus einer Art Halbinsel im Fjord. Es gibt kleine Buchten und dort verstreut die Stellplätze. Alles schön bewachsen. Wir nutzen einen Platz mit Wasserblick und gehen mit den Hunden eine Runde drehen. Gegenüber ist eine kleine Kirche, hinter der „Resepsjon“ Anlegestellen für Boote, die Zufahrtsstraße säumen Lupinenbüschel mit geradeentstehenden Blütenständen.

Je später es wird, desto windiger und kälter wird es. Allmählich stürmt es und das Womo wackelt ziemlich. Ich setze das Womo ein paar Meter zurück, wo es durch einen Felsen geschützter ist. Der Sturm häl tdie Nacht über an und es wird richtig kalt. Gute Nacht mit der Wärmflasche.