
04.06.2024 Abisko – Grenze – Evernes
Heute morgen fahren wir zurück zum Abisko Touri Zentrum auf „unseren“ gestrigen Womo Parkplatz. Heute morgen alles leer. Wir sind die ersten und die einzigen bis wir von der Wanderung zurückkehren.
Die Wanderung geht über ca. 2 h und ist ein Rundweg. Erst geht es am reißenden Gebirgsfluß entlang, der an unserem Startpunkt in einer Felsenhöhle verschwindet und dort wieder ans Tageslicht kommt, wo wir gestern auf der anderen Straßenseite unsere Wanderung begonnen hatten.
Ich kann hier nicht alle Fotos posten, aber wer mehr sehen möchte, sei zu einem Dia-Abend herzlich willkommen. 🙂 Nach einer 3/4 h am Fluß entlang geht der Weg links ab in den Birkenwald. An einem Meditationsplatz treffen wir auf ein schweizer Paar und halten ein Schwätzchen. Anlaß ist meine Kappe mit der Aufschrift „Berner Oberland – Beatenberg“, meine Lieblingskappe mit Tragekomfort.
Die Wanderung führt weiter über mehrere Hochmoore und dort, damit man nicht versinkt, über Holzstege. Weiter hinten immer wieder die hohen Berge mit ihren Schneefeldern. Am Ende geht es erneut durch ein Birkenwäldchen, wobei die Birken hier nicht mehr als Bäume wachsen, sondern eher als große Büsche.
Zurück am Womo ist es endlich so weit: wir starten nach Norwegen. Wieder ist auf dieser Route und auf Schwedenseite kaum Verkehr. Die Straße führt uns immer höher ins Gebirge. Wir kommen nun an tatsächlich noch gefrorenen Seen vorbei. Wieder eindrucksvoll, man kann sich kaum sattsehen.
Dann die Grenze. Die Tierärztin sagte auf meine Frage, daß man mit der Impfbescheinigung für die Hunde an der Grenze nicht extra halten müsse. Die müsse man nur auf Verlangen vorweisen. Gesagt getan, keine Grenzkontrolle in Sicht. Wir fahren auf der grünen Spur in angemessener Geschwindigkeit durch. Dann nach der nächsten Kurve ist rechts ein Parkplatz und dort stehen 4 Pkw und etwa 10 Grenzer und warten offenbar auf Kontrollmöglichkeiten. Uns läßt man unbehelligt weiterfahren.
Wir haben mit der Grenze den höchsten Gebirgspunkt, die Wasserscheide, überschritten. Nun geht es gesmächlich bergab, wobei sich die Landschaft deutlich verändert hat. Nicht einfach zu beschreiben. Das Gebirge sieht einfach anders aus. Und es sieht besiedelter aus, weil verstreut kleine Holzhäuschen stehen und wir fragen uns für welche Zeiten die wohl benutzt werden. Dann unvermittelt ein Ort mit Komplexen an Ferienwohnungen, die erkennbar für den Wintersport errichtet wurden.
Je tiefer wir hinunterfahren desto grüner wird die Landschaft. Hier ist der Frühling offenbar längst vorbei. Alles leuchtet in sattem Grün. Bei Narvik erreichen wir dann Höhe Null, den Meeresspiegel.
Wir haben als Reiseführer wieder einen Band aus der Womo Reihe, mit der wir meist gute Erfahrungen gemacht haben. Nun haben wir Band 21, Norwegen Teil 2: Der Norden zur Hand. Seite 147 entnehmen wir, daß es in Evenes einen netten Campingplatz gibt. Da fahren wir hin. Wir sind nun auf der E10, der Straße, die uns bis zum Ende der Lofoten, bis zum kürzesten Ortnamen der Welt bis Å (sprich wie ein O), geleiten wird.
Übrigens ist es hier in Norwegen mit der Beschaulichkeit des Autofahrens und der leeren Straßen vorbei. Es geht zu wie bei uns auf einer Bundesstraße. Übrigens dürfen wir mit unserem 4t Womo hier max. 80 km/h fahren, egal auf welchem Straßentyp.
Schließlich geht es von der E10 für 3 km ab und wir erreichen den Campingplatz (ganz unten ein Foto von der gegenüberliegenden Seite der Bucht) Es gibt ein weißes Haus mit einer Taxizentrale. Es ist niemand hier, aber um 18 Uhr ist die Rezeption besetzt. Wir suchen uns einen Platz mit Meerblick und sitzen noch lange bis abends in der ewig scheinenden Sonne – wunderschön.
Nochmal Übrigens: Evenes ist auch bekannt für seinen Flughafen und militärischen Stützpunkt https://avinor.no/en/airport/harstadnarvik-airport , es gehen aber nicht viele Flüge und die haben uns auch nicht weiter gestört.