01.10.2023 Leipzig – Groß Schneen – Werratal

Wir verlassen heute Leipzig und fahren bis nahe bei Göttingen, wo ich 1950 geboren bin.

Die Strecke ist die Autobahn Richtung Solingen, wobei wir einen Abstecher machen, um Dienstag Richtung Eschborn abzubiegen – aber das kommt später. Erstmal nahe Göttingen: Im Dorf Groß Schneen haben meine 4 Großeltern gelebt und sich meine Eltern kennengelernt. Viele Schulferien habe ich dort bei den Großeltern verbracht. Ein Opa mütterlicherseits war Schäfer und ich bin oft mit ihm und der Schaftherde durch die Umgegend gezogen. Heute will ich nochmal auf den Kindheitsspuren das Dorf besuchen. Oben am Dorfrand liegt der Friedhof. Wir gehen die Gräber ab und suchen nach Familiennamen, aber alle Gräber sind nach so langer Zeit natürlich nicht mehr vorhanden. Einzig das Grab von Mutters Bruder, August Lindemann, der 2010 gestorben ist. Dann gibt es noch das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges, auf dem der Name des Bruders meines Vaters steht, Herbert Räbiger. Von ihm habe ich meinen 2. Vornamen „geerbt“.

Und noch ein Foto von der 1000jährigen Eiche machen, die auch schon vor 70 Jahren 1000 Jahre alt war. Beim Recherchieren stellte sich jedoch dann heraus:
www.monumentale-eichen.de/niedersachsen/gro%C3%9F-schneen

Weiter ein Rundgang durch das Dorf zu den Häusern, in denen meine Großeltern lebten. Eines steht nicht mehr und man hat inmitten von Fachwerkhäusern ein Klinkerhaus hingesetzt – wirkt deplaziert. Die Ställe und die Scheune sind weg und den riesengroßen Selbstversorgergarten meiner Schäferoma gibt es auch nicht mehr. Da stehen jetzt 3 Einfamilienhäuser drauf. Oh je.

Um die Ecke gibt es aber noch den Thingplatz https://de.wikipedia.org/wiki/Thingplatz mit Jubiläumstorbogen 1022-2022. Tausend Jahre Geschichte im Dorf. Hat auch was.

Zurück am Womo fahren wir eine halbe Stunde bis zum nächsten Campingplatz in Witzenhausen http://www.campingplatz-werratal.de Dort finden wir einen schönen Stellplatz in der Sonne.

Es ist Zeit fürs Abendessen. Nebenan gibt es die Brauerei Schinkel und im Städtchen von denen einen Biergarten. Wir freuen uns auf ein leckeres Abendessen. Nach der Fütterung unserer beider Raubtiere werden die sich erfahrungsgemäß einem Schläfchen hingeben, und wir nehmen die Räder und fahren zum Biergarten. Sieht nett aus – ist es aber nicht. Es ist vor 18 Uhr. Zunächst warten wir und warten wir und … bis dann mal jemand kommt und eine Karte bringt, aber umgehend auch wieder entschwindet. Dann warten wir abermals ewig bis ich dann mal die Speisekarte wedelnd hochhalte. Die Bestellung wird aufgenommen. Ca. 19.00 kommt mein Beilagen Salat – Mist hätte Foto machen sollen: Ein Tellerchen 10×10 cm: 12 Maiskörner, der Hauch eines Salatblattes, eine Scheibe Tomate und Gurke, der Hauch einer Yoghurtsauce. Rike und ich schauen uns fragend an. 19.10 – wir haben den Kaffee auf. Weil sich kein Personal für uns interessiert, gehe ich mal zur Theke und frage, wo unser Essen bleibt. Der vorbeihuschende Kellner: Weiß ich auch nicht. Ich stehe dumm rum. Er kommt zurück und ich sage, ich möchte die Getränke bezahlen, das Essen kann er stornieren. Er sagt, die Kollegin werde sich kümmern. Nach weiteren 5 Minuten kommt die und meint unfreundlich, es sei ja noch Zeit. Ich sage nein und möchte zahlen. Sie: das geht so nicht und erzählt mir eine vom Pferd. Ich gehe zu unserem Tisch und lege einen Betrag für die Getränke auf den Tisch und wir fahren. Am Campingplatz gibt’s Currywurt und Pommes. Rike liest danach die Google Bewertungen und findet unser Erlebnis dort vielfach wiedergegeben. Puh.