30.03.2020

3 Wochen hatten wir Texel gebucht nicht wissend, daß wir genau am Beginn der Corona Pandemie auf die Insel reisen würden in eine quasi Insel Quaratäne.

Nachdem der Insel Bürgermeister vorletzte Woche in einem offenen Aufruf die Festlandbewohner eindringlich aufgefordert hatte, nicht mehr auf die Insel zu kommen, gab es auch keine neuen Touris.

Man hat uns freundlicherweise auf der Insel gelassen. Als Deutsche waren wir ohnhin fast die einzigen. Nachdem unsere beiden Söhne heftig dafür plädiert haben, daß wir noch eine Woche verlängern, haben wir das letzte Woche in die Wege geleitet. Der Ferienhausvermittler Kobeko meinte jedoch, unser Ferienhaus De Parel 166 sei nach uns belegt und wir müßten in das Nachbarhaus 162 umziehen, machten wir das am Freitag.  Merkwürdig fanden wir, daß in 166 jedoch niemand nachfolgte. Noch merkwürdiger war, daß wir am Wochenende Symptome entwickelten, Rike Ohrenjucken und ich Nasenlaufen und Hustenreiz ohne Ende. Erst dachten wir an Frühjahrsallergie oder doch vielleicht Corona ??? Dann entdeckten wir heute morgen Schimmel hinter Schränken und Betten, aber so was von eklig! Schnauze voll – reisen ab. Rikes Schwester Hilla half am Vormittag noch was räumen und spülen, Schwager Günter fuhr mit dem Rädchen noch was Einkaufen – vielen Dank Ihr Beiden! Wir packten das Auto. Um 12 Uhr erreichten wir als vorletztes Auto 30 Sek. bevor die Rampe hochfuhr die Fähre. Puh, das war knapp. Die Abreise ein wenig wie in Trance erlebt. Ging alles was schnell nach fast 3 1/2 Wochen.

Auf Anraten von Jonas haben wir den Kofferraum unter Neles Platz voll gestopft mit Klopapier, Papierküchenrollen, Nudeln, Mehl, Tomatensaucen … auf Texel sind die Supermarktregale voll – von Hamsterkäufern, außer uns, keine Spur. Dann Deckel drauf und Nele hat ihr gemütliches Plätzchen für eine 4h Autoreise. Auf der Fähre gab es die Order: alle bleiben im Auto!

An der Grenze keine Kontrollen – nichts. Wie gewohnt freie europäische Mobilität. Ein gutes Gefühl, aber erstaunt. Dann gut durchgekommen. Spürbar weniger Verkehr, aber dann die A3 wie immer voll, zum Glück keine Staus.

Zu Hause auspacken, räumen, erste Wäsche waschen, Nele muß mal raus, Nachbarn begrüßen und Carsten für die Hausbetreuung als Gastgeschenk eine 10er Packung Klopapier überreicht – das hatten wir auch noch nicht. Kurios, aber real.

Dann am Abend den Termomix für einen Brotteig in Betrieb gesetzt – ich hatte im Supermarkt in De Koog tatsächlich 4 Würfel frische Hefe erstanden. Und dazu ein letztes Skuumkoppe. Sehr lecker.

Wir sind gespannt, was uns die Tage hier erwartet.