23.09.2022 Rozel – Le Mont St. Michel

Rike berichtet: Heute morgen schüttet es wie aus Eimern. Ich mache mit Nele einen Meeresabschiedsspaziergang am Strand. Es war schön. Ich möchte gerne nach Le Mont Saint Michel. Hans ist skeptisch wegen der 2,3 Millionen Touris. Inge hatte uns trotzdem dazu Geraten. Angelika und Wolfgang war gestern Abend dort. Hans zeigt sich gewillt.

Wir fahren die Küste Richtung Süden zum Mont. A&W hatten berichtet, daß sie auf dem Parkplatz P8 übernachtet hatten und dafür 18 € bezahlt haben. Wir würden aber Nele nicht alleine auf einem Parkplatz lassen und wir finden einen Campingplatz einen Ort vor dem Mont. Von dort kann man am Couesnon entlang radeln und dann über den Touri Steg direkt bis unter die Festung. Unterwegs fahren wir sowohl an vielen fußgehenden Touris vorbei als auch an den Shuttle Bussen – einer nach dem anderen.

Wir sichern unsere Räder und betreten die erste Gasse durch einen Torbogen. Spontan haben wir beide die gleiche Assoziation: Rocamandour.  Wir laufen die Gasse vorbei an vielen Touri Geschäften bis hoch zur Kirche, zahlen pro Nase 11 € und folgen den Hinweisen der Besichtigungsroute. Trotz aller Menschen und Führungen per Kopfhörer kann ich mir mühelos die vielen Menschen wegdenken (Hans schaut ungläubig und ich erinnere ihn an die Hypno Ausbildung).

Der Blick vom obersten Kirchplatz über das Watt ist beeindruckend. Ein Platz zum Meditieren. Der  Kreuzgang ist wunderschön. Ein Kirchenraum hat eine Decke in Form eines umgestülpten Schiffrumpfes aus Holzplanken. (Holztonnendecke) Nebenan ein Raum mit einem Förderrad, indem Sträflinge wie die Hamster treten mußten, um per Muskelkraft Dinge nach oben zu befördern. (erklärende Links füge ich später noch ein). Etwas unterhalb ist eine Kapelle mit vielen brennenden Fürbittenkerzen. Wir verlassen den Hauptweg nach unten, gehen vorne durch einen Laden rein und auf der Rückseite hinaus auf den äußeren Burgweg. Der Blick über das Watt ist immer wieder stimmungsvoll.

Unten angekommen, stehen da die Wattwandergruppen, die wir von oben sehen konnten. Erstmal Fußreinigung.

Wir gehen nicht ins sondern auf dem Watt um den Mont herum der steigenden Flut entgegen. Hans macht das Experiment, bleibt einen Meter vor dem Wasser stehen. Keine 5 Minuten später sind seine Schuhe vom Meer umspült. So schnell schießt hier die Flut herein.

Hans schreibt weiter: Rike steigt auf ihr Rad und plötzlich gibt die rechte Pedale ihren Geist auf. Rike ist echt sauer, weil sie ein Montagsrad erwischt hat. Wir schaffen es noch bis zum Dorf. Dort gibt es einen feinen Laden mit einheimischen Produkten: Sel de Mer, Schokoladen, Teurgoule, Cidre, Calvados, diverse Liköre, Seifen, Geschirr etc. Alles sehr schon hergerichtet. Ein netter Monsieur in meinem Alter bietet mir eine Verkostung an, als ich eine Calvados Flasche begutachte. Er kredenzt mir Calvados 2 Jahr alt, 12 Jahre und 15 Jahre. Ich entscheide mich geschmacklich klar für den 15jährigen – so ein Duft.