22.09.2023 Abreise und Das Bornholm Resümee

Heute verlassen wir Bornholm. In der Nacht war das Meer wieder stürmisch. Um die Fähre um 8 Uhr zu bekommen, stehen wir um 6 Uhr auf. Dafür werden wir mit einem eindrucksvollen Morgenhimmel und einem Sonnenaufgang auf der Fahrt zur Fähre entschädigt. Wenn wir in Sassnitz ankommen, fahren wir nochmal rüber nach  Martinshafen  https://365tage.me/11-09-2023-sassnitz-bornholm, das wir von der Hinfahrt kennen und machen mit den Hunden einen Spaziergang, weil die nun für  die knapp 3h Fährfahrt so geduldig Ruhe gegeben haben. Unser Ziel ist dann mit ca. 2 h Fahrt das Städtchen Waren am Müritzer See.

Noch eine Episode am Rande: Als wir über die Brücke fahren wollen, die Rügen mit dem Festnetz verbindet, wird soowohl auf Google Maps als auch auf mehreren elektronischen Straßentafeln aangezeigt, die Brücke sei gesperrt (G. Maps) bzw. sehr dichter Verkehr sei auf der Brücke und beide Infos empfehlen eine Umleitung über die alte Brücke. Wir lassen uns beeindrucken und ich ärgere mich einmal wieder über die bescheuerte Informationspoltik des Straßenverkehrs, denn die Brücke ist frei befahrbar und wir hängen im Stau der Umleitung.

Nochmal die Fähre: Übrigens kommen wiir auf der Überfahrt an mehreren Windräderparks mitten auf der Ostsee vorbei.

Das Bornholm Resümee

Das Positive:

Die Anreise mit 3.5h per Fähre, und dann noch mit einem Womo, ist gegenüber anderen Überfahrten vergleichsweise  günstig: 699 – 799 € pro Fahrt = 90-100 €.

Es gibt wohl kaum eine Gegend der Größe Bornholms, die so viele unterschiedliche Landschaften aufweist wie diese Insel – Klippen, Schären, Steilküsten, weitläufige Sandstrände, Spalttäler, Hochmoore, Wälder – Misch- und Buchen-, und vieles mehr (Meer).

Es gibt ein ausgezeichnetes Fahrradwegenetz. Dabei ist die Insel hügelig – eBike zu empfehlen.

Das Wetter war für September ausgesprochen gut. Wir konnten jeden Morgen draußen frühstücken, leider wurde es abends schnell kühl und feucht, wenn sich die Sonne verabschiedet hatte. Der Sternenhimmel ist grandios – mal wieder die Milchstraße und den kl. oder gr. Wagen gesehen.

In 11 Tagen nur 2mal Regen – nur ein bißchen.

Als Camper muß man nicht den Standort wechseln, wenn man so einen tollen Campingplatz wie Sannes Familie Camping gefunden hat. Die Entfernungen sind überschaubar, z. B. von der einen zur anderen Inselseite mit dem Womo kaum eine halbe Stunde und vieles geht am besten mit dem Rad.

Wer nicht auf einen Campingplatz will, findet viele, wirklich viele und sehr nette kostenlose Stellplätze an einem der vielen kleinen Häfen oder auch (Küsten-) Städtchen.

Sannes Camping gehört zu unseren Favoriten. Fast jeder Stellplatz hat Meerblick. Die Stellplätze sind zudem groß. Die Sanitär Anlagen sind super. Es gibt eine große Küche mit mehreren Herden, Mikrowellen, Backöfen, Kühlschränken, Spülbecken und Sitzgruppen, genial für Menschen, die mit dem Zelt unterwegs sind – oder mal nen Backofen brauchen. Dann gibt es noch einen außergewöhnlich schön gestalteten Mini-Golf-Platz mit raffinierten Bahnkonstruktionen.
Und schließlich muß noch das kostenlose WLan erwähnt werden, daß hier super schnell eingestellt ist. Man fühlt sich wie zu Hause 🙂

Ansonsten kommt Bornholm ziemlich entspannt daher: der Verkehr ist keiner, d. h. keine Hektik, kein Streß. Die Menschen sind freundlich und zugewandt, viele sprechen deutsch und wenn nicht, garantiert englisch.

Nicht so schön:

Bornholm ist teuer. Der Preis für einen 5 Sterne Campingplatz mit unter 40 € pro Tag ist eher noch günstig. Aber wenn man die Ausgaben für den Supermarkt und Essen gehen betrachtet, muß man davon ausgehen, alles ist doppelt so teuer wir bei uns; Highlights, eine normale Tüte Haribo Gummibärchen 7 €, eine Rittersport Schoki 4,50 €, 3 gemischte Brötchen zum Frühstück 3,85 €, ein kleiner Kaffee am Hafen 7 € usw.

Wenn man die Supermarchés in Frankreich kennengelernt hat, fallen die bei uns zu Hause ja eher bescheiden aus, aber die Einkaufsläden in den Städtchen auf der Insel sind wirklich bescheiden und kommen auch etwas lieblos daher.

Ein Preis des Massentourismus, es werden immer noch Busladungen mit Touris herumgekarrt, ist sicher, daß die in früheren Reiseführern hochgelobten Fischräuchereien zu besseren Frittenbuden verkommen sind. Wir haben schon viel besser gegessen. Bei der bekannten Überfischung der Ostsee muß man auch zweifeln, wo der ganze geräucherte Fisch herkommen soll. Merkwürdig ist auch, daß es kaum frischen Fisch zu kaufen gibt. Einzig ein Fischhändler fährt mit seinem Verkaufswagen die Insel ab, jeden Wochentag an einem anderen Ort.

Zu guter Letzt gibt es noch die Algenpest zu erwähnen. viele Stände, ob felsig oder Sand, sind voll mit stinkenden Algen übersäht. Ob das jahreszeitlich bedingt ist, konnten wir nicht herausfinden. In Schweden muß es wohl dieses Jahr das gleiche Problem gegeben haben. Und laut google auch an der deutschen Ostseeküste.