12.10.2018

Nach einem ausgiebigen Frühstück verabschieden wir uns von Niklas, David und Steffi und fahren auf der A7 nach Schleswig. Das Wetter ist unglaublich schön und warm – Indian Summer in Schleswig-Holstein.

300m vor der Autobahnausfahrt gibt es einen Stau und wir stehen fast eine Stunde herum. Für ein wenig Unterhaltung sorgt der PKW Fahrer vor uns. Er wechselt die Spuren, steigt 10 Mal aus und wieder ein, geht nach rechts, geht nach links, um zu schauen ob oder wann es weiter geht. Hilft aber nichts.

Inge und Carsten haben uns Schleswig empfohlen. Dort soll es einen Stellplatz am Hafen geben – wir kommen an und der Platz ist rappelvoll, ich würde sagen überbelegt. Kein Sicherheitsabstand, sie stehen im Abstand von 2m nebeneinander.

Google Maps ist mal wieder die Rettung: nur 5 Min. entfernt zeigt es einen „Armee Stellplatz“ an: Auf der Freiheit. Um es vorwegzunehmen: ein einheimisches Ehepaar erzählt mir die Historie. Das war hier mal ein Gelände mit über 30 Kasernengebäuden. Dazwischen Straßen voller großer Bäume, also quasi Alleen. Irgendwann hat der Bund das verkauft, die Gebäude und die Alleen wurden platt gemacht, das Gelände gleicht einer Schutt und Unkrautwüste. Am Wasser sind noch die Befestigungen aus Spundwänden, dann kommt ein Gras-Unkraut-Schotter-Streifen auf dem wir jetzt stehen, dann eine Straße und dahinter das ehemalige Kasernengelände. Das sollte mal ein großsspuriger Yachthafen mit Wellness, Hotels, Luxuswohnungen (siehe Schautafel) werden, liegt aber nun seit vielen Jahren brach und wird so auch nicht bebaut werden. Aber keiner wisse, was hierher kommt. Siehe bei Youtube und ein Zeitungsartikel.

Jedenfalls können auf dem Streifen zwischen Straße und Wasser Womos stehen. Am Abend kommt jemand von der Immobiliengesellschaft die 10 € Strafe für eigentlich verbotenes Parken kassieren. Es gibt keine Sanitäreinrichtungen, keinen Stom – einfach nur Natur und es ist wenig los.

Am Nachmittag laufen wir nach Schleswig, um uns den alten Ortskern anzuschauen – 20 Min. zu Fuß. Wir schauen uns den Dom an und die alten Fischerhäuser. Am Hafen sitzen wir in der warmen Sonne, trinken Aperol und Rhabarbersaftschorle und sehen den Zugvögeln zu wie sie gen Süden ziehen.