
10.06.2024 Oh je, oh je
Heute gibt es gleich 2 Probleme zu bewältigen:
Nele hat periodisch seit jeher Verdauungsprobleme. Ich gehe hier nicht auf Einzelheiten ein. Jedenfalls quält sie und uns das nun seit ein paar Tagen und es wird nicht besser, eher schlimmer, und wir sind ernstlich besorgt. In der nächsten Stadt, Svolvær, gibt es eine von zwei Tierarztpraxen auf den Lofoten. Wir bekommen heute Mittag noch einen Termin. Dort treffen wir auf eine deutsche Tierärztin, die hierher ausgewandert ist. Fabelhaft. Wir können ihr die Vorgeschichte erläutern. Sie erfragt gründlich, was sie wissen muß und untersucht Nele. Sie ist jetzt 12 Jahre und 9 Monate alt und das Alter macht sich in den letzten Monaten auch deutlich bemerkbar. Eigentlich ist sie noch recht fit, nur der Muskalabbau ist fortgeschritten und sie hat Arthrose. Die Verdauungs-Symptome könnten an einer Unverträglich der Schmerzmittel liegen. Die Tierärztin nimmt Blut ab – sie haben ein eigenes Labor. Letztlich stellt sich heraus, das Nele gesund ist. Eine Ausschlußdiagnose ist ja auch etwas Beruhigendes für 5.798,00 NOK. Wir bekommen Schonkost für die nächsten Tage und ein Medikament zur Verdauung mit. Nele geht es am nächsten Tag schon besser.
Auf dem Weg nach Svolvær leuchtet im Display des Womos plötzlich wieder die Fehlermeldung „Abgassystem überprüfen“ auf. Oh nein, nicht schon wieder: https://365tage.me/15-05-2024-reisebeginn-verschoben
Wir wissen nicht was wir machen sollen – können wir damit weiterfahren? Ich lade Rike und Nele beim Tierazt ab und fahre zu einer Werkstatt, die ich gegoogelt habe. Man bedauert, aber frühestens nächste Woche könne man einen Termin machen. Es seien noch 2 deutsche Womos als Notfall vor uns dran.
Als wir zurück am Campingplatz sind, frage beim netten Platzbesitzer nach. Der kennt jemand bei Volvo, telefoniert und winkt auch ab. Es gebe auch sonst in ganz Svolvær leider keine kurzfrsitigen Termine in einer Autowerkstatt.
Dann telefonieren wir mit Renault, alle schon im Feierabend. Dann mit dem ADAC Auslandsnotruf +49 89 22 22 22 (sechsmal die 2). Ich lande beim ersten Versuch bei der ADAC Krankentransportambulanz in Barcelona. Die Gesprächspartnerin in Spanien und ich, wir sind beide erstaunt wie es zu dieser Verbindung kommen kann. Sie kann mir nicht weiterhelfen. Ich soll es nochmal versuchen. Bei weiteren Versuchen bekomme ich spanisch sprachige Ansagen zu hören, die ich natürlich nicht verstehe. Rike ruft die ADAC Zentrale in Deutschland an. Die Mitarbeiterin bestätigt die Telefonstörung, kann uns momentan aber auch nicht weiterhelfen. Wir sollen es später noch einmal versuchen. Wir landen schließlich bei unterschiedlichen ADAC Mitarbeitern und ich fasse zusammen: Nur der letzte Mitarbeiter kann uns etwas Auskunft geben: Sowohl in Norwegen als auch in Schweden gibt es keinen Service des ADAC in der Form, daß eine Straßenwacht vorbeikommt und das Fahrzeug überprüft. Einzig ein Abschleppdienst zur nächsten Werkstatt könnte organisiert werden. Die Frage, wie man im Ernstfall nach Hause käme, sollte das Womo nicht fahhrbereit sein, blieb unbeantwortet. Einzig Bahn oder Flugzeug, was mit unseren Hunden kaum zu bewekstelligen wäre. Einen Mietwagen würden wir nicht finden wegen der großen Entfernungen in Norwegen. Für übermorgen haben wir uns selbst nach langer Recherche einen Termin in Fauske organisieren können. Das sind mit einer Fähre über einen Fjord ca. 5 h Reisezeit. Sollte das Womo die Strecke durchhalten, wissen wir dann hoffentlich mehr.
Hier 2 Fotos vom Morgen, dann vom Abend mit tollem Regenbogen und von der Nacht mit wolkenverhangenem „Alpenglühen“, und das letzte Foto erinnert an Caspar David Friedrich, wobei Inge meint, dann fehle da noch der Mann in Gehrock und mit dünnen Y-Beinen.