03.05.2019

Heute morgen fahren wir weiter. Rike hat am Zusammenfluß von Ems und Ems-Dortmund-Kanal den Stellplatz „am Wasserfall“ bei Lingen gegoogelt. Die Fahrt dorthin führt uns durch Felder und Birkenwälder und wir werden abermals an Schweden erinnert.

Der Stellplatz ist zwar nur zu 1/3 besetzt, aber die Pazellen auf Schotter sind so eng, daß zwischen 2 Womos grade mal 3m Platz ist. Der angrenzende Campingplatz Am Wasserfall hat ebenso enge Einzelplätze, bei manchen paßt kaum ein Liegestuhl hin, das Sanitärhaus ist das spartanischste und liebloseste je gesehen – welcher Camper hat auf diesem Platz Freude???

Wir verkrümeln uns auf den nahegelenden Parkplatz und starten eine Fahrradtour entlang dem Kanal nach Lingen – soll schön sein dort. Auf den Radweg am Kanal entlang ist auch schön fahren. Nach einigen km kommt aber ein eiskalter Wind auf, der uns dann doch umkehren läßt. Auf dem Rückweg kommen wir am Emshof vorbei. Resto zu, aber schönes Anwesen.

Am Kanal liegen einige Lager zum Verschiffen von Gütern und auch das Gaskraftwerk mit seinen gigantischen Kühltürmen, die sich bei dem heutigen Wetter als Wolkenmaschinen betätigen.

Am Zusammenfluß, also der Spitze der Halbinsel, steht ein Hotel und daneben der „Wasserfall“ – na ja, bessere Stromschnellen mit einer Lachstreppe. Unten schwimmt etwas nicht Definierbares im Wasser. Die Notfallseelsorgerin identifiziert eine Leiche, lenkt nach meinem Stirnrunzeln aber ein und mutmaßt einen Baumstumpf. Der er auch ist.

Auf der anderen Emsuferseite sehen wir auf einer Hangwiese 2 Womos stehen. Google Maps lokalisiert dort ein japanisches Resto.

Nach dem Verstauen der Räder fahren wir auf die andere Emsseite. Unterwegs eine Bahnunterführung mit der Höhenbegrenzung von 3,20 m – ups – kommen wir da durch? Todesmutig gebe ich Gas … Rike schaut aus dem Dachlukenfenster und meint: noch 20 cm Platz! Stimmt. Laut Papieren ist das Womo 2,95 m hoch.

Wir kommen heil auf der anderen Emsseite an und finden das Resto. Es macht erst in 2h auf. Nebendran auf einer Uferwiese stehen 2 Womos. Siehe https://www.stellplatzfuehrer.de/index.php/plaetze/listen/alle/988-gh-landgasthof-elberger-schlipse-frher-bsker#gallery-4

Bei wärmerem Wetter hätte uns das vielleicht gefallen, aber heute droht weiter nasskalt. Wir drehen und halten an, um nach Alternativen zu googeln, was aufgrund des lahmen Netzes echt frustig ist. Rike entdeckt 5 Stellplätze mit allem Drum und Dran am Kloster Bentlage. Wir fahren hin. Frustfortsetzung folgt: die App erzählt Fake. Die 5 Plätze befinden sich auf dem Parkplatzgelände am Klosterpark ohne die angekündigte Sanitäreinrichtung. Egal. Wir parken und gehen zum ehemaligen Kloster.

Dort gibt es gerade ein Event zu den 7 Todsünden. Hier sieht man Rike, wie sie sich für die Wolllust interessiert. Dann gibt es auf dem weitläufigen Gelände noch den Salinenpark. Auf dem Rückweg zum Womo entdecken wir über uns zahlreiche Störche, die einen Aufwind benutzen, um sich höher und höher in den Himmel zu schrauben – sieht man nicht alle Tage.

 

Im Womo googeln wir erneut nach einem nächsten Stellplatz und ich entdecke die Haddorfer Seen mit einem Campingplatz. Da fahren wir jetzt hin. Angekommen. Erstmal in die Rezeption und fragen. Wir bekommen „Unser Campingplatz im Überblick“ in die Hand gedrückt und erklärt, auf welchem Weg, wir zum Kieferhain kommen. Wir laufen durch kleine Parzellen mit Dauercampern (437 Plätzchen) hindurch. Hier und da ein netzüberspannter Teich 80×95 cm. Zaun gegen Zaun. Dicht an dicht an dicht an dicht. Es riecht herbe nach Feinripp und Bierdose, schwülstig nach Grillwurst und Heino. Der Kiefernhain ist klein und nett, zur Zeit genug Platz. Der angekündigte Durchgang zum See durch Zaun und Tor verschlossen. Das neue Sanitärhaus sieht nett aus – von Außen. Wir gehen wieder.

Das Internet bleibt lahm. Es kommt Regen auf bei 9°. Morgen soll es ab 10 Uhr richtig mit dem Regen losgehen. Es ist weiter mittels Googeln nichts zu finden, was uns anmacht. Mir fällt noch der Tip von einer Borkener Kursteilnehmerin ein: Hotel Hohe Mark. Die haben gutes Essen und 5 Womo-Stellplätze bei halber Strecke bis nach zu Hause. Ich rufe an: Pech gehabt. Alle 5 Plätze sind schon belegt. Also ab nach Hause. Punkt 19 Uhr zurück. Rike kocht und ich räume das Womo aus. Waren aber doch 3 nette Tage.