01.07.2018

Mitternacht ist längst vorbei und ich mag bei diesem schönen Licht und der Aussicht gar nicht ins Bett gehen. Hilft aber nichts.

Wir fahren heute morgen weiter auf dem Vildmarksvägen immer weiter nordwärts bis Ankarede. Blauste Seen, Wälder wie in Habkern auf den Seefeldern,  unglaubliche Lupinenfelder an den Straßenrändern. Genuß pur.

Ca. 25 km vor dem Ziel wieder das gefürchtete Straßenschild mit dem Zusatz 0-15 km. Es kommt wie es kommen muß: am heiligen Sonntag wird die Fahrbahndecke erneuert und Straße einspurig: vor einer roten Ampel warten wir den Gegenverkehr ab. Dann kommt er und allen voran wieder ein Leitwagen. Der wendet und fährt nun uns voran. Wir beten, daß es dieses Mal glimpflicher abgeht.

Zunächst geht es über einen Abschnitt wieder mit losem Schotter. Wir wechseln plötzlich auf die Gegenfahrbahn – unsere Spur wird über ein paar hundert Meter gerade frisch geteert. Im nächsten Abschnitt liegt auf dem frischen Teer bereits neuer Schotter und da kommt uns doch tatsächlich ein weiterer Konvoi entgegen, d. h. die fahren wie wir vor Tagen auf frisch geteerter und geschotterter Straße und werden nachher alle so aussehen wie unser Womo. Wir haben dieses Mal Glück, weil wir über einen Streckenabschnitt geleitet werden, der nicht so ganz frisch geteert ist. 15 km mit 20-25 km/h können auf so einer Schotterstrecke ziemlich lang sein … wir fragen uns wieder, warum  die  schwedischen Straßenbauer nicht wissen, dass man das auch besser machen kann ….

Es gibt aber auch noch unverfänglichere Warnschilder auf der Strecke, die für den Winter gemacht sind.

Unterwegs am Straßenrand ->

Unser Ziel ist nun Ankarede: auf einer Halbinsel eine Kirche um die sich etliche kleinere rote Holzhäuser gruppieren – ein Samendorf … Am Ufersteg machen wir ein Picknick. Ein schönes Fleckchen Erde zum Verweilen. Siehe Fotosttrecke unten.

Der ziemlich große vorgelagerte Parkplatz kann als Stellplatz genutzt werden, macht uns aber nicht an, so daß wir weiter fahren.

In Google Maps gibt es den Hinweis auf einen Campingplatz an der Hauptstraße. Die nette Besitzerin entschuldigt sich, das Gelänge sei eine Baustelle, sie machten alles neu. Sie empfiehlt uns einen anderen Platz 10 Minuten die Straße weiter: Lias Ranch. Oben am Hang ein Bauernhof mit Kühen auf der Weide, die Kuhglocken um die Hälse tragen und man meint sofort, man sei in den Alpen.

Unterhalb am See empfängt uns in der Rezeption der Juniorbauer und hat 2 Plätze zur Auswahl: der  mit Strom in der 3. Reihe, der ohne Strom am Seestrand. Welchen nehmen wir wohl?!

Entgegen den diejährigen Prognosen sind wir von Mücken verschont geblieben, aber es gibt seit ein paar Tagen große dicke „Flieger“ von denen wir erst dachten es könnten Bienen. Aber da sie sehr aufdringlich sind und besonders Nele zeitweise attackieren, ist das bienenuntypisch. Ich denke, ein Bauer wird wissen, was das für Fiecher sind, denn es gibt sie auch hier in Scharen. Es ist die Bromse, dt. Bremse.

Es ist so schön sommerwarm, nur der See ist zu kalt zum Baden. Wir sitzen draußen, hinter uns das Womo und vor uns der Sandstrand vom See, bis die Sonne untergeht: 23.48 Uhr. Sonnenaufgang 2.14 Uhr. Rike fragt sich, ob die Kühe vom Bauern eigentlich mal schlafen gehen, weil es durchgehend so hell bleibt. Weiß ich auch nicht.