30.06.2021
Im zurückliegenden Ortswechsel habe ich natürlich auch Lektüre gelesen.
Ein Freund hatte Eugen Ruge empfohlen. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Ruge
Ich begann mit in Zeiten des abnehmenden Lichts. Angepriesen als „Der große DDR-Buddenbrooks Roman“ – die Erwartungen waren entsprechend hoch gesteckt. Aber um mit Marcel Reich-Ranitzki zu sprechen: Der Leser mußte sich durch dieses Werk lesend durchquäääälen und es erschloß sich ihm nicht, womit diiiieses Werrk, die vielfache Prämierung verdient haben sollll.
Der Autor hat seine eigene Herkunftsfamiliengeschichte literarisch verarbeitet, leider ohne einen Leser wie mich mitnehmen zu können.
Augrund der Empfehlung hatte ich mir auch noch den Folgeband Metropol gekauft, was ich mir besser erspart hätte, denn auf Seite 108 von 430 Seiten habe ich aufgegeben. Es hat mich schlicht gelangweilt und die Zeiten, als ich noch dachte, man müsse Bücher zu Ende lesen, sind vorbei.
Ich verschenke beide Bücher gerne weiter – einfach anrufen.
Ein Familienroman aus dem Osten, der mich gefesselt hatte, als wir vor 2 Jahren durch MecPom gereist sind, war Christine Brückners Trilogie Jauche und Levkojen/Nirgendwo ist Poenichen/Die Quints.
Ebenfalls vor 2 Jahren in MecPom las ich von Juli Zeh Unter Leuten. Ihre Beschreibung der dörflichen Situation und unser Erleben der vielen Dörfer, die einen so trostlosen Eindruck machten, deprimierten mich dermaßen, daß ich auch dieses Buch in der Mitte erstmal weglegte. Ich habe mir dann später zu Hause die Verfilmung angeschaut. Trotzdem fand ich das Buch gut geschrieben und die Geschichte interessant und spannend, so daß ich mich auf unserer derzeitigen Reise an ihr neues Buch Über Menschen wagte. Wenn die Erwartungen nicht so hoch gesteckt sind, wird man eher positiv überrascht. So war es mit diesem Buch. Die Hauptfigur Dora steigt zur Coronazeit aus einer Beziehung und dem Leben in der Hauptstadt aus und kauft sich in einem dieser Dörfer vor Berlin ein altes Haus. Juli Zeh beschreibt ernsthaft und mit Witz gespickt die vielfältigen Perspektivwechsel des Erlebens. Schwarz-weiß ist vorbei und reicht nicht, die Welt zu erklären. Nichts ist einfach, nichts ist sicher. Wer es gerne einfach hätte, sollte dieses Buch nicht lesen.
Noch ein ganz anderes Buch habe ich gelesen. Ich mag Krimis und Angelika hatte uns von Robert Hültner Am Ende des Tages mit gegeben. Die Geschichte spielt in den 1920er Jahren in München und im Chiemgau und bezieht die damalige politische Situation mit dem Aufkommen der Nazis mit ein. Für mich auch interessant zu lesen, weil ich München noch vor 1972 kenne, also bevor die Innenstadt im Zuge der anstehenden Olympiade umgestaltet wurde. Vieles kam mir immer noch sehr vetraut wieder in den Sinn. Außerdem interessante Geschichte in dem Krimi. Es ist der letzte einer 6teiligen Reihe, so daß ich mir die vorhergehenden Bände auch einmal anlesen werde.